Orgeln
Bereits im 14. Jahrhundert verfügte der romanische Vorgängerbau über eine Orgel, die 1383 bei einem Stadtbrand vernichtet wurde, ab 1445 sogar über zwei Orgeln. Langlebig waren diese frühen Instrumente nicht. Joachim Zschugk aus Plauen erbaute 1612 eine zweimanualige Orgel. Dieses Instrument, stark baufällig, unbequem und verstimmt, war noch vorhanden als Johann Ludwig Krebs 1737 auf Empfehlung seines Lehrers Johann Sebastian Bach, Organist der Marienkirche wurde. Krebs favorisierte den Neubau einer Silbermann-Orgel. „Auf! reißt den alten Cram verstimmter Orgeln ein; Jetzt kann ein Silbermann der Bauherr neuer seyn.“ schrieb er in einem Huldigungsgedicht für den Orgelbaumeister. Die Finanzierungsversuche in Zwickau blieben letzten Endes ohne Erfolg. Es sollten noch 99 Jahre vergehen, bevor die Marienkirche 1842 eine angemessene Orgel mit 2 Manualen und Pedal mit 40 Registern von Carl Gottlieb Jehmlich erhielt. Dieses Instrument wurde von Jehmlich und Kreutzbach nach und nach zum 3-manualigen Instrument mit 82 Registern erweitert. Erneute Erweiterungen und Pneumatisierung erfolgten unter Leitung von Paul Gerhardt 1929/30. Störanfälligkeit, Verschleiß an Elektropneumatik und veränderter Geschmack veranlassten Günther Metz einen Orgelneubau zu konzipieren. Den Auftrag zum Neubau erhielt die Firma Hermann Eule aus Bautzen, die das neobarocke mechanische Instrument mit 4 Manualen, Pedal und 77 Registern 1969 fertigstellte. Bei Überholungen seit den 90-er Jahren erfolgten technische Sanierungsarbeiten an Windversorgung und Tontraktur sowie Intonations- und Dispositionskorrekturen durch die Orgelwerkstatt Christian Reinhold.
HAUPTWERK I. MANUAL
- Gedacktpommer 16’
- Prinzipal 8’
- Rohrflöte 8’
- Konzertflöte 8’
- Oktave 4’
- Holzflöte 4’
- Oktave 2’
- Doppelrohrflöte
- (überblasend) 2’
- Rauschpfeife 3f.
- Mixtur 5 – 6f.
- Scharf 4 – 5f.
- Großkornett 1 – 3f.
- Trompete 16’
- Trompete 8’
OBERWERK II. MANUAL
- Quintadena 16’
- Prinzipal 8’
- Offenflöte 8´
- Trichtergedackt 8’
- Oktave 4’
- Spitzflöte 4’
- Quinte 2 2/3’
- Oktave 2’
- Terz 1 3/5’
- Sifflöte 1 1/3’
- Scharf 4 – 6f.
- Solokornett 3 – 5f.
- Trompete 8’
- Klarine 4’
- Spanische Trompete 8’
SCHWELLWERK III. MANUAL
- Quintatön 16’*
- Spitzprinzipal 8’
- Bordun 8´
- Koppelflöte 8’
- Unda maris ab c° 8’
- Prinzipal 4’
- Holzprinzipal 4’
- Quintadena 4’
- Spitzoktave 2’
- Singend Nachthorn 2’
- Rohr-Gemsquinte
- (überblasend) 1 1/3’
- Flageolett 1’
- Prinzipalmixtur 3 – 5f.
- Sesquialter 2f.
- Windharfe 2 – 3f.
- Dulzian 16’
- Vox humana 8’
- Hautbois 8’
BRUSTWERK IV. MANUAL
- Musiziergedackt 8’
- Quintadena 8’
- Weidenflöte 8’
- Prinzipal 4’
- Rohrflöte 4’
- Weidenspiel 4’
- Nassat 2 2/3’
- Waldflöte 2’
- Rep. Terz 2/5’ – 1 3/5’
- Sept-Non 2f.
- Oktave 1’
- Schellenzimbel 2f.
- Rankett 16’
- Rohrkrummhorn 8’
PEDAL
- Untersatz 32’
- Prinzipalbass 16’
- Subbass 16’
- Echobass 16’*
- Quintbass 10 2/3’
- Oktave 8’
- Rohrgedackt 8’
- Choralbass 4’
- Gemshorn 4’
- Dolkan (überblasend) 2’
- Nachthorn 1’
- Rauschpfeife 4f.
- Bassmixtur 4f.
- Zink 4f.
- Kontrafagott 32’
- Posaune 16’
- Dulzian 16’
- Trompete 8’
- Helle Trompete 4’
- Schalmei 2’
KLAVIATURUMFÄNGE
MANUALE: C – g’’’
Pedal: C – f’
STIMMTONHÖHE:
441 Hz bei 15 °C
STIMMUNGSART:
gleichstufig
NEBENREGISTER
- Manualkoppeln: II/I, III/I, III/II, IV/II, IV/III
- Pedalkoppeln: I/P, II/P, III/P, IV/P
- Superoktavkoppeln III/I, III/III
- Suboktavkoppeln II/I, III/I, III/II, III/III
Zungen ab
- Tremulant für II
- Tremulant für III
- Tremulant für IV
- Tremulant Kleinpedal
- Glockenspiel BW
- Crescendowalze
- Schweller für III
- Schweller für IV
40 feste Kombinationen
Setzeranlage mit 4.000 Kombinationen
Sequenzschalter